Solidarität bei den Spenden blieb auch im 2. Corona-Jahr gross – digitale Spenden weiter im Aufwind
In der Schweiz erhielten die Hilfswerke zum zweiten Mal in Folge über 2 Milliarden Franken Spenden. Stärker berücksichtigt als im ersten Corona-Jahr wurden etwa Organisationen, die in der Entwicklungszusammenarbeit sowie im Natur- und Umweltschutz tätig sind. Das geht aus der Spendenstatistik der Stiftung Zewo hervor.
Spendenvolumen Schweiz 2003-2021
Hochrechnung für alle Hilfswerke in Millionen Franken

Grafik: © Stiftung Zewo, Quelle: Zewo Spendenstatistik 2021
Im Jahr 2021 haben die Schweizer Hilfswerke 2.05 Milliarden Franken Spenden erhalten. Während die Spenden aus privaten Haushalten im Vergleich zum ersten Corona-Jahr leicht zurückgingen, nahmen die Beiträge von Förderstiftungen und anderen Institutionen etwas zu. Erbschaften und Firmenspenden blieben nahezu konstant. Rund zwei von drei Spendenfranken erhielten Hilfswerke, die das Zewo-Gütesiegel tragen.
Unterschiede beim Spendenwachstum
Jedes zweite zertifizierte Hilfswerk erhielt 2021 mehr Spenden als im Vorjahr. Aber fast so viele bekamen weniger. Bei Hilfswerken, die in der Entwicklungszusammenarbeit, im Natur- oder im Umweltschutz tätig sind, nahmen die Spenden eher zu als bei Heimen, Gesundheits- und Sozialorganisationen. Grosse Organisationen und solche, die ihre Tätigkeit stark durch Spenden finanzieren, wuchsen ebenfalls etwas häufiger als die anderen.
Zertifizierte Organisationen, die ihren Sitz in der Romandie haben, erhielten 2021 etwas mehr Spenden als ein Jahr zuvor. Das Spendenvolumen wuchs im Welschland vom ersten zum zweiten Corona-Jahr um 9 Prozent und erreichte 270 Millionen Franken.
Immer mehr digitale Spenden
Von 100 Franken, die private Haushalte im Jahr 2021 spendeten, überwiesen sie 3 Franken und 40 Rappen via digitale Zahlungsmittel an die zertifizierten Hilfswerke. Das ist fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Der durchschnittlich überwiesene Betrag ist bei den digitalen Spenden halb so hoch wie bei mit herkömmlichen Zahlungsmitteln überwiesenen Spenden. Der Trend zu mehr digitalen Spenden wird sich jedoch fortsetzen. Bei den im Jahr 2022 gesammelten Ukraine-Spenden dürfte jeder fünfte Franken via ein digitales Zahlungsmittel überwiesen werden. Die Zewo hat die digitalen Spenden in der separaten Studie «NPO-Umfrage 2022: Digitale Spenden» vertieft.
Weniger öffentliche Gelder
Im Jahr 2021 haben die zertifizierten Hilfswerke etwas weniger öffentliche Gelder erhalten und etwas weniger Einnahmen aus Eigenleistungen erwirtschaftet als ein Jahr zuvor. Dies führte zu leicht tieferen Gesamteinnahmen im Jahr 2021 als im Vorjahr. Fast alle Organisationen haben eine dominierende Einnahmequelle. Bei rund der Hälfte sind dies die Spenden.
Dies geht aus der jährlich publizierten Spendenstatistik der Stiftung Zewo hervor. Sie wird in Zusammenarbeit mit dem Verbandsmanagement-Institut der Universität Freiburg, VMI, erstellt. Sie basiert auf den Angaben von zertifizierten Hilfswerken, der Analyse von pubilizierten Jahresrechnungen und aggregierte Daten des Zahlungsdienstleisters RaiseNow.