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MAPP

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MAPP wurde 1999 von Dr. Susanne Neubart am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) entwickelt. Es ist ein partizipatives Verfahren zur Erfassung von Wirkungen eines Projekts oder Programms. MAPP basiert auf Gruppendiskussionen, in denen rückwirkend und mit Hilfe von logisch aufeinanderfolgenden Instrumenten Veränderungen und Wirkungen im Umfeld eines Projekts oder Programms erfasst und ausgewertet werden. In der Gruppe wird zuerst die Wirkung des Projekts allgemein und im Detail anhand mehrerer selbstbestimmter Indikatoren analysiert. Dann werden die relevanten Massnahmen und Aktivitäten des Projekts (und weiterer Akteure) aufgelistet und priorisiert. Schliesslich wird, ebenfalls in der Gruppe, der Beitrag der einzelnen Entwicklungsmassnahmen auf die festgestellten Entwicklungen bewertet. Gemäss den Autoren der Methode kann damit die Zuordnungslücke überbrückt werden. MAPP eignet sich gut zur Beurteilung von mehrdimensionalen Entwicklungsvorhaben. Unerwartete Wirkungen werden ebenfalls erfasst. Die Beurteilungen sind vornehmlich qualitativer Natur und basieren auf den subjektiven Einschätzungen der Gruppendiskussionsteilnehmenden.

Verfahren

Das Verfahren besteht aus der Anwendung der folgenden 6 Instrumente in einer logischen Abfolge.

  • Lebenslinie
    Die Gesamtentwicklung der Projektregion aus Sicht der Bevölkerung über den Zeitraum des zu evaluierenden Projekts wird auf einer Fünf-Punkte-Skala bewertet und grafisch aufgezeichnet.
  • Trendanalyse
    Die Entwicklung über diese Zeitperiode wird anhand mehrerer Kriterien detailliert erfasst und ein Gesamttrend für jedes Kriterium ermittelt. Dieser Schritt beinhaltet auch die Definition der Kriterien (Indikatoren) durch die Teilnehmenden der Gruppendiskussion selbst.
  • Cross-Checking
    Zur Überprüfung der Ergebnisse der Trendanalyse können Statistiken, Monitoringdaten, Beobachtungen usw. herangezogen werden.
  • Massnahmenliste
    Die Massnahmen des betrachteten Projekts sowie allfälliger weiterer Akteure (andere Projekte, Regierung usw.) werden aufgelistet und gemäss ihrer Relevanz für die Begünstigten in einer Rangliste bewertet. Zusätzlich wird auch der Beitrag der Begünstigten selber in Form von Arbeit und Finanzen bewertet.

Grafik: Neubert (2010)

  • Einflussmatrix
    In der Gruppendiskussion wird nun die Wirkung der einzelnen Massnahmen (4.) auf die einzelnen Kriterien der Entwicklung (2.) bewertet und in einer Matrix festgehalten. Mit dieser Matrix kann einerseits bewertet werden, welche Massnahmen insgesamt einen hohen Einfluss hatten und andrerseits, welche Indikatoren sich gut oder schlecht entwickelt haben.
  • Entwicklungs- und Wirkungsprofil
    Die wichtigsten Informationen aus den vorangegangenen Instrumenten werden in einer Übersicht zusammengefasst. Daraus wird ersichtlich, ob die Gesamtentwicklung robust oder vulnerabel (ungleichmässig) verläuft, welche Hauptfaktoren die Entwicklung fördern und welchen Rolle Entwicklungsmassnahmen verschiedener Organisationen spielen.

Grafik: Neubert (2010)

Eignung

MAPP eignet sich gut

  • für Projekte/Programme, deren Zielgruppen klar bestimmt sind und deren Wirkungen von diesen Zielgruppen wahrgenommen werden können.
  • für die Evaluierung multidimensionaler Zielkonzepte (z.B. Armutsminderung, Demokratisierung usw.).

Zur erfolgreichen Durchführung ist eine gewisse Diskussionskultur im Partnerland Voraussetzung. Nur dann können echte Konsense, wie auch kontroverse Wahrnehmungen in den Gruppendiskussionen erkannt werden.

Eine Einführung mit Beispielen aller Instrumente anhand eines konkreten Projekts: