Die grosse Solidarität während der Pandemie übertraf die Erwartungen der Hilfswerke bei weitem. Doch eingeschränkte persönliche Kontakte erschwerten ihre Arbeit. Dafür wurden sie digitaler und entwickelten neue Angebote.
Die Hilfswerke erhielten mehr Spenden, als sie zu Beginn der Pandemie erwartet hatten. Damals befürchteten viele einen Rückgang. Nun haben die Hilfswerke mehr Spenden erhalten als je zuvor. Insbesondere die privaten Haushalte spendeten ihnen grosszügig. Dies geht aus der vorliegenden Zewo-Studie hervor, die zum zweiten Mal die Folgen von Corona für die Schweizer Hilfswerke untersucht hat (zur ersten Corona-Umfrage von 2020).
Fehlende persönliche Kontakte erschwerten die Arbeit der Hilfswerke
Zu den am häufigsten genannten negativen Folgen der Pandemie für die Hilfswerke zählten das Ausfallen von Anlässen, die erschwerte Planung sowie die Belastung des Personals. Finanzielle Probleme betrafen sie hingegen weniger stark als erwartet. Vor allem die fehlenden persönlichen Kontakte machten die Arbeit der Hilfsorganisationen schwieriger. Denn Anlässe sind in vielerlei Hinsicht wichtig. So erreichen die Hilfswerke Menschen, die Hilfe benötigten. Sie pflegen die Beziehung zu ihren Spenderinnen und Spendern. Und sie schweissen Mitarbeitende, Freiwillige und Ehrenamtliche zu einem Team zusammen.
Hilfswerke machten digitale Fortschritte
Die Hilfswerke fanden während der Pandemie neue Zugänge zu ihren Bezugsgruppen. Sie sind digitaler geworden und entwickelten Online-Angebote. Die neuen Arbeitsformen bewährten sich in den meisten Fällen. Und manches neue Angebot bleibt mittelfristig bestehen.
Personal während Pandemie stärker belastet
Doch beinahe bei der Hälfte der Hilfswerke hat die psychische und zeitliche Belastung des Personals während der Pandemie zugenommen. Für die Führungskräfte waren die Planung und Koordination sowie die interne Kommunikation schwieriger als sonst. Fast jedes dritte Hilfswerk musste teilweise Kurzarbeit einführen. Zu Personalabbau kam es zum Glück kaum.
Die Stiftung Zewo hat die Folgen von Corona auf die Schweizer Hilfswerke im Sommer 2021 zum zweiten Mal untersucht.