Allein die Glückskette sammelte bis heute schon über 124 Millionen Franken für die Ukraine. Dazu kommen zehn grosse humanitäre Hilfswerke, die zusammen weitere 155 Millionen Franken Spenden erhielten. 97,8 Prozent der bisher registrierten Ukraine-Spenden gingen an diese elf Organisationen. Sie alle haben Erfahrung bei Einsätzen in Krisengebieten. 6 von 10 gespendeten Franken kommen aus privaten Haushalten. Das andere sind Spenden von Förderstiftungen und Unternehmen. Dieses Verhältnis unterscheidet sich allerdings stark je nach Hilfswerk.
Digitale Zahlungsmittel beliebt für Ukraine-Spenden
Die ersten Erkenntnisse zu den gewählten Zahlungsmitteln zeigen, dass viele Ukraine-Spenden online überwiesen wurden, am meisten via E-Banking. Vor allem private Haushalte setzten für Spenden bei Katastrohen zunehmend digitale Zahlungsmittel ein. Dazu zählen Twint, Kreditkarten, Postfinance Card, PayPal oder Apple-, Google- und Microsoft-Pay. Bei den Ukraine-Spenden haben grosse Organisationen von den privaten Haushalten über 40% der Spenden auf diesem Weg erhalten, einzelne sogar mehr als die Hälfte. Von den gesamten 285 Millionen Ukraine-Spenden dürfte rund jeder fünfte Franken via ein digitales Zahlungsmittel überwiesen worden sein, also rund 60 Millionen Franken. Das sind nicht nur deutlich mehr digitale Spenden als vor der Pandemie. Der digitale Anteil liegt auch höher als bei Spenden, die nicht im Zusammenhang mit einer plötzlich auftretenden Krise stehen. Dort lagen die digitalen Spenden bisher im tiefen einstelligen Prozentbereich.
Den ersten Zwischenstand zu den Ukraine-Spenden aus der Schweiz hat die Stiftung Zewo erhoben. Sie führte dazu bei den 500 von ihr zertifizierten Hilfswerken sowie bei der Glückskette und weiteren grossen humanitären Organisationen wie dem IKRK, Unicef und dem UNHCR im Mai und Juni 2022 eine Umfrage durch. 47 Organisationen haben Spenden für die Ukraine erhalten. Mehrere Organisationen wiesen darauf hin, dass zusätzlich zu den bereits registrierten Spenden noch weitere Zusagen gemacht wurden. Die genaue Summe der Ukraine-Spenden liegt erst nach Abschluss der Jahresrechnung 2022 vor. Die Zewo wird diese Daten zu einem späteren Zeitpunkt erheben. Doch bereits heute deutet vieles darauf hin, dass die Ukraine-Spenden ein noch nie dagewesenes Spendenvolumen erreichen.