Die Schweizer Hilfswerke konnten nach dem Rekord-Spendenjahr 2019, in dem sie 1,91 Milliarden Franken Spenden erhielten, auch während dem Lockdown auf die Solidarität der Schweizer Bevölkerung zählen. Sie passten ihre Hilfe wegen Corona den veränderten Bedingungen an und verstärkten ihre Leistungen. Doch nun befürchten viele einen Rückgang bei den Spenden.
Dies geht aus der repräsentativen Umfrage bei zertifizierten Hilfswerken hervor, mit der die Stiftung Zewo erstmals untersucht hat, wie Corona die private Hilfe verändert. Die Zewo-Studie zeigt, dass die Schweizer Hilfswerke die Corona-Krise bis jetzt gut gemeistert haben.
Solidarität der Bevölkerung hielt nach Spendenrekord an
Die Hilfswerke konnten dabei auf die Solidarität der Bevölkerung zählen, denn die Spendenfreude blieb nach dem Rekordjahr 2019 bestehen. Nachdem die Hilfswerke mit 1,91 Milliarden Franken mehr Spenden erhalten hatten als je zuvor, bekamen vor allem Hilfsorganisationen, die im inländischen Sozial- oder Gesundheitswesen tätig sind, bis Juni 2020 nochmals zusätzliche Spenden. Bei den meisten anderen Hilfswerken blieben die Spenden stabil.
Hilfe wegen Corona angepasst
Die Hilfswerke waren wegen dem Lockdown in mehrfacher Hinsicht gefordert. Sie passten ihre Angebote dem veränderten Bedarf an. So verstärkten sie ihre Budgethilfen und unterstützten Menschen in prekären Lebenssituationen. Sie organisierten neue Angebote wie Einkaufhilfen, richteten mobile Testzentren ein, halfen beim Contact-Tracing oder verteilten Masken. Gleichzeitig leisteten sie ihre Hilfe unter erschwerten Bedingungen. Aufgrund des Social-Distancings fanden Beratungen online statt. Es brauchte mehr freiwillige Helferinnen und Helfer. Und für international tätige Hilfsorganisationen war es schwierig, ins Ausland zu reisen.
Jetzt sorgen sich Hilfswerke um die Finanzen
In Bezug auf ihre Arbeit blicken die Hilfswerke zuversichtlich in die Zukunft. Sie sehen Fortschritte in der Digitalisierung und nehmen neue Arbeitsformen als Chance wahr. Mehr Sorgen bereiten ihnen die Finanzen. Denn jedes zweite Hilfswerk musste während dem Lockdown seinen Betrieb vorübergehend reduzieren. Die selber erwirtschafteten Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen gingen zurück. Jede zweite Hilfsorganisation befürchtet, dass sie in Zukunft weniger Spenden erhalten wird.
Die repräsentative Erhebung bei zertifizierten Hilfswerken erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Verbandsmanagement Institut (VMI) der Universität Freiburg.
Für Fragen steht Ihnen Martina Ziegerer, Geschäftsleiterin der Stiftung Zewo, gerne zur Verfügung.
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