Neun von zehn NPO vermitteln der Öffentlichkeit in irgendeiner Form, was sie bewirken. Jede zweite NPO findet es aber schwierig. Besonders gefordert sind sie darin, das Fundraising und die Berichterstattung in Einklang zu bringen.
Zwar bekommen NPO mehr Spenden, wenn sie beim Sammeln sagen, was sie bewirken wollen. Sie erhalten aber von den privaten Haushalten nicht mehr Spenden, wenn sie Rechenschaft darüber ablegen, was sie bewirkt haben. Das geht aus der Zewo-Studie «Bewirke Gutes und kommuniziere darüber» hervor.
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Institutionelle Geldgeber zeigen unterschiedlich starkes Interesse an der Wirkung von NPO. Am grössten ist es bei privaten Institutionen wie Förderstiftungen, Sammelgefässen oder Firmen. Insbesondere wenn es um bedeutende Beträge geht, kann der Zugang zu den Fördermitteln davon abhängen, ob eine NPO über die Wirkung ihrer Arbeit berichtet. Gegenüber staatlichen Stellen legen NPO zwar mehrheitlich dar, was sie bewirken wollen. Rechenschaft darüber ablegen, was sie bewirkt haben, müssen aber vor allem jene NPO, die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind.
Fakten ergänzen Geschichten
NPO verwenden gegenüber der Öffentlichkeit gerne unterhaltende Formen, um ihre Wirkung zu kommunizieren. Sie zeigen ihren Spenderinnen und Spendern mittels realer Geschichten, Porträts oder Reportagen von Besuchen vor Ort, was ihre Hilfe bewirkt hat. Viele ergänzen diese unterhaltenden Formen mit informierenden Elementen wie Zahlen, Daten und Statistiken oder einer Beschreibung des Projekts. In ihrer Kommunikation gegenüber privaten Institutionen und der öffentlichen Hand setzen NPO vermehrt informierende Formen ein, etwa Projekt- oder Evaluationsberichte.
Reputation stärken
Die meisten NPO vermitteln ihre Wirkung aus eigenem Antrieb. Sie stärken dadurch in erster Line das Vertrauen in ihre Organisation und in den NPO Sektor. Zudem fördern sie dadurch das wirkungsorientierte Denken und Handeln innerhalb der NPO. Mehr finanzielle Unterstützung versprechen sie sich nur bedingt. Allerdings verfügen die NPO über unterschiedliche Voraussetzungen ihre Wirkung zu evaluieren. Jede dritte NPO evaluiert nicht, wie ihre Hilfe wirkt. Oft fehlt es an den nötigen Ressourcen dazu. Jede vierte NPO berichtet über Wirkung, die sie nicht evaluiert hat. Diese NPO setzen mit der Wirkungskommunikation ihre Reputation auf Spiel, statt sie zu stärken.
Potenzial für Verbesserungen
Vor diesem Hintergrund erstaunt es wenig, dass es die NPO schwierig finden, das Fundraising und die Berichterstattung in Einklang zu bringen. Zwei von drei NPO sind offen für Angebote, die sie unterstützen, ihre Wirkung erfolgreich in der Öffentlichkeit zu vermitteln. Zudem zeigen NPO Interesse an Vorgaben zur Good Practice oder an Beispielen für eine Best Practice.
49 Prozent Rücklauf
Die Zewo untersuchte in ihrer Studie erstmals, wie zertifizierte NPO, die in der Schweiz Spenden sammeln, kommunizieren, was sie bewirken. 244 von 495 NPO haben im Zeitraum vom 4. bis 22. März 2019 an der Umfrage teilgenommen.